Die Verantwortung für heutige und künftige Generationen ist Teil unseres unternehmerischen Handelns. Wir verpflichten uns, negative Auswirkungen unserer Arbeit auf Mensch, Natur und Klima so gering wie möglich zu halten und setzen uns dafür nachprüfbare Vorgaben und Ziele. Denn: Wirtschaftlicher Erfolg und nachhaltiges Arbeiten sind kein Widerspruch.
Bereits seit Längerem wird die AWO AJS gGmbH vom Arbeitskreis (AK) Nachhaltigkeit des AWO Landesverbandes Thüringen e. V. dabei unterstützt, Nachhaltigkeitspotenziale zu identifizieren, Verbesserungsvorschläge zu entwickeln und natürlich umzusetzen. Auch Mitarbeiter*innen der AJS wirken im AK Nachhaltigkeit mit, die Stabstelle Qualitätsmanagement ist engstens angebunden. So sind in den einzelnen Geschäftsfeldern des Unternehmens in den vergangenen Jahren große Schritte hin zu einem nachhaltigen Wirtschaften unternommen worden.
Die Printversion der AJS-Nachhaltigkeitsstategie können Sie hier herunterladen.
Die AWO AJS gGmbH ist Mitglied im Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen.
Fünf Seniorenpflegeheime der AWO AJS gGmbH in Suhl, Trusetal, Bad Liebenstein und Schlotheim beteiligen sich am Projekt „Klimafreundlich Pflegen“.
In einem ersten Schritt werden in der zweiten Jahreshälfte 2021 die CO2-Bilanzen der Einrichtungen ermittelt. Darauf basierend wird eine Nachhaltigkeitsstrategie für jedes der Pflegeheime erarbeitet, um die CO2-Bilanz nachhaltig zu senken. Begleitet wird das Projekt durch Weiterbildungen und regionale Fachtage. Im Anschluss sollen die Erkenntnisse auf weitere Einrichtungen der AWO AJS gGmbH angewendet werden.
Auf Grundlage der zentralen Zielstellung des AWO Bundesverbandes vor 2040 die Klimaneutralität zu erreichen, beschloss die AWO AJS gGmbH im Mai 2022 die Implementierung eines Energiemanagements (EMS) und hat, unter dem Förderkennzeichen 67K22361, eine Zuwendung bis 2025 aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für dieses Projekt erhalten. Durch den Freistaat Thüringen, vertreten durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, erfolgt eine ergänzende Förderung für das Klimaschutzprojekt.
Im Januar 2023 wurde mit Unterstützung der Thüringer Energie- und Green Tech-Agentur (ThEGA) begonnen, das Energiemanagementsystem innerhalb der AWO AJS gGmbH aufzubauen. Es wurden verbindliche organisatorische Grundlagen geschaffen, ein Energieverbrauchs-Monitoring und -Controlling sowie ein Energieberichtswesen aufgebaut. Durch Gebäudebegehungen und die Erstellung von Maßnahmeplänen zur energetischen Optimierung werden Einsparpotentiale methodisch erfasst und sukzessive erschlossen. Weiterhin beteiligt sich das Energiemanagement an der Umsetzung von energetisch relevanten investiven Vorhaben. Hier ist die Standortanalyse sowie die Planung und Umsetzung für die Errichtung von Photovoltaikanlagen sowie modernen Heizungsanlagen hervorzuheben.
Sowohl bei Neubauprojekten als auch der Sanierung von Bestandsgebäuden liegt der Fokus auf Energieeinsparung, Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien. Regelmäßig werden die Gebäude auf Optimierungspotenziale überprüft. Auf diese Weise wurden fünf Einrichtungen mit Blockheizkraftwerken (BHKW) nachgerüstet, 14 Neubauprojekte von Vornherein damit ausgestattet. BHKW weisen einen besonders hohen Nutzungsgrad auf und sind sehr ressourcenschonend. Standardmäßig prüfen wir seit 2010 bei allen anstehenden Heizungssanierungen in AWO-Gebäuden, ob die Installation eines BHKWs möglich ist.
Auf den Dächern von 20 Einrichtungen der AWO AJS gGmbH befinden sich Photovoltaikanlagen. Fünf davon sind Eigentum des Unternehmens, bei den restlichen handelt es sich um Fremdanlagen, für die die Dächer verpachtet wurden.
Die AWO AJS gGmbH hat einen guten Überblick über den Baumbestand auf ihren Grundstücken: aktuell sind es 3.483 Bäume. Bei Neupflanzungen wird auf klimaangepasste Arten zurückgegriffen (Linde, Feldahorn, sibirische Ulme, u.a.). An zunehmend mehr AWO-Standorten wird versucht, die Wässerung ausschließlich mit Regenwasser zu realisieren.
Seit 2010 beziehen zahlreiche Einrichtungen zertifizierten, ökologisch erzeugten Strom. Im Jahr 2019 konnten auf diesem Weg 3.176,77 Tonnen CO2 vermieden werden. Aktuell wird die IT-Struktur in der AWO AJS gGmbH umorganisiert, um z.B. Klimatisierungsenergie einzusparen - die Steuerung verschiedener Prozesse soll möglichst zentral erfolgen, um weniger Serverräume klimatisieren zu müssen. Bis zu 400.000 kWh könnten so pro Jahr eingespart werden. Beim Einkauf neuer Technik wird auf Umwelt-Label geachtet.
Zusätzlich beteiligt sich die AWO an Forschungs- und Pilotprojekten, die den Einsatz von Elektrofahrzeugen bei ambulanten Pflegediensten voranbringen sollen. Im Rahmen dieses Projektes werden derzeit sechs Elektrofahrzeuge in ambulanten Pflegediensten eingesetzt, die Standorte wurden mit entsprechenden Ladesäulen ausgestattet. Mittelfristig ist geplant, einen Pflegedienst hinsichtlicher der PKW komplett zu elektrifizieren.
Aktuell wird außerdem der zentrale Einkauf von nachhaltigem, fair gehandelten Kaffee erruiert.
Wo immer möglich, greift der Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei Printmedien auf umweltfreundliches Papier zurück, zum Beispiel bei der Mitarbeitendenzeitung AJS intern, Briefpapier, Grußkarten, Mappen und Broschüren. Die Mitarbeitenden sind generell angehalten, unnötigte Ausdrucke, v.a. in Farbe, zu vermeiden. Online-Werbemaßnahmen ersetzen zunehmend analoges Marketing mit Printmedien wie Flyern, Broschüren und Plakaten. Zahlreiche Digitalisierungsprojekte, etwa eine elektronische Personalakte, die Mitarbeitenden-App AJS2go und die elektronische Dokumentation in der Pflege, helfen uns, effizienter zu arbeiten, zu informieren und natürliche Ressourcen zu schonen.
Auch ein nachhaltiges Personalmanagement gehört zu einem erfolgreichen, nachhaltigkeitsorientierten Unternehmen. Als demografieorientiertes Unternehmen setzt die AWO AJS gGmbH auf Nachwuchsförderung, Personalentwicklung, auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie gute Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte. Konkret zeigt sich das etwa in einem professionell organisierten betrieblichen Gesundheitsmanagement, dem Angebot von Gesundheitswochenenden, der Organisation und Unterstützung von Ferienangeboten für Mitarbeitendenkinder und der Ausbildung von über 200 Azubis und Umschüler*innen.
Dieses Engagement zeigt sich auch in der Teilnahme am Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen und im wiederholten Erhalt des Siegels „Demografieorientiertes Unternehmen“, das das Thüringer Netzwerk Demografie ausgewählten Unternehmen verleiht, die eine Vielzahl von Kritierien zum nachhaltigen Personalmanagement erfüllen.
Die Speisenverpflegung der Einrichtungen der AWO AJS gGmbH übernimmt das 100 prozentige Tochterunternehmen AWO Servicepartner gGmbH. Die Mahlzeiten für die Kindergärten, Pflegeeinrichtungen, u.a. werden nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DEG) e. V. geplant und zubereitet. Um den Anforderungen der Nachhaltigkeit und auch den sich wandelnden Ansprüchen der Kinder, Senior*innen, u.a. gerecht zu werden, befindet sich die AWO Servicepartner gGmbH aktuell in einem Prozess der kritischen Selbstevaluation. Vielfach besteht mittlerweile der Wunsch z.B. nach biologischen, regional beschafften Zutaten und einer größeren Auswahl an vegetarischen Angeboten.
Zum Bildungsangebot der AWO Servicepartner gGmbH siehe Punkt „Bildung und Beteiligung“.
Das AWO AJS-eigene Versorgungsunternehmen AWO Servicepartner gGmbH bietet seit 2019 verschiedene Aktionsboxen für Kindergärten und Senioreneinrichtungen an. Die Boxen beinhalten Wissenswertes, Unterhaltsames und Praktisches rund um ein bestimmtes Thema. Bisherige Themen waren u.a. „Aus dem Hühnerstall“ (Infos und Koch-Aktionen rund ums Ei für Kinder) oder die Aktionsbox „Aus der alten Zeit“ für Senioreneinrichtungen.
Für 2021 konnten die Einrichtungen die Aktionsbox „Sonne im Garten“ bestellen. Darin enthalten sind Bio-Saatgut für Sonnenblumen, ein Informationsheft mit Tipps und Tricks rund um den Anbau der Pflanzen. Bei Bedarf wurden auch Materialien und eine kurze Anleitung für den Bau einer Rankhilfe mitgeliefert. Kindereinrichtungen erhielten zudem ein Gießkännchen und spezielle Gartengeräte für Kinder. Ein Wettbewerb, welche Einrichtung die größte Blume aus dem Saatgut zieht, motivierte zur regen Teilnahme.
Seit 2020 können die Einrichtungen der AWO AJS gGmbH mit Unterstützung der Geschäftsstelle Wildblumenwiesen anlegen. Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit, der die Aktion „Wilde Wiese“ erarbeitet hat, stellt hierfür eine kleine Info-Broschüre mit der Anleitung zum Anlegen einer Wildblumenwiese und eine Info-Tafel für Passant*innen und Spaziergänger*innen zur Verfügung.
Über den Fonds Soziale Innovationen des AWO Landesverbandes Thüringen e. V. wurden bereits verschiedene Nachhaltigkeitsprojekte mit Bildungscharakter in Einrichtungen der AWO AJS gGmbH gefördert. Beispielhaft sind hier zwei Baumpflanzaktionen der Erfurter AWO Kindergärten „Benjamin Blümchen“ und „Glückspilz“ zu nennen. Die Kindergärten haben mit logistischer Unterstützung des Garten- und Friedhofsamtes der Stadt Erfurt rund 100 Bäume in Gebiete in Erfurt (Bürgerpark Sulzer Siedlung) und dem Umland (Aufforstungsfläche Töttelstedt) gesetzt.